Müll sammeln, den andere Leute weggeworfen haben: Die Vorteile, warum sich ein Clean-Up lohnt. Außerdem ein kleiner Exkurs zu den Auswirkungen des Plastikmülls in unseren Weltmeeren und was jede/r von uns zum Umweltschutz beitragen kann.
Plastikflaschen, Zigarettenstummel, Taschentücher, Plastikverpackungen, getragene Kleidung,… Dies und noch viel mehr Müll liegt nicht nur in unseren Städten, sondern auch in unseren Wäldern und an Stränden rum.
Bereits als Kind habe ich mit kleinen Mülltüten Müll eingesammelt. Damals gab es dort eine Art Gewinnaktion, ähnlich wie beim Lotto spielen. Gewonnen habe ich nie etwas – aber Müll sammele ich heute noch auf.
Müll sammeln - Clean-Up: Warum Müll aufheben?
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Müll sammeln Clean-Up für...
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die Tiere
Der Müll vergiftet Tiere: Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen, Fische verwechseln Plastikteilchen mit Plankton und Seevögel verwechseln Plastikteile mit natürlicher Nahrung. Plastikmüll ist besonders gefährlich, da es den Verdauungsapparat verstopft und die Tiere mit vollem Magen verhungern. Verheddern sich Tiere in den Müllteilen, sterben sie qualvoll.
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unsere Gesundheit
Da Kunststofftüten, Plastikflaschen und Plastikfolien besonders leicht sind, werden sie häufig von Wind und Regen in die Flüsse gespült. Der achtlos in der Natur entsorgte Müll gelangt so in die Meere und somit in unsere Nahrungskette.
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unsere Umwelt
„Der Müll in der Natur, vor allem Plastik, ist ein riesiges, globales Problem. Es lässt sich mittlerweile von Ackerböden über Gewässer bis in die Tiefsee und sogar bis ins arktische Eis nachweisen“, warnt der Umweltverband BUND. Wer Müll aufsammelt, schont die Umwelt und trägt aktiv zum Umweltschutz bei. Für diese Tätigkeit braucht es keinerlei Vorbereitung oder Organisation.
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uns selbst
Wer Müll aufhebt, ist an der frischen Luft, geht spazieren und macht Kniebeugen. Also anders ausgedrückt ist es eine sportliche Aktivität, da man in Bewegung ist. Ein Clean Up hält den eigenen Körper fit und fördert die eigene Gesundheit.
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andere Menschen
Indem wir eine Tätigkeit ausführen, nehmen wir gleichzeitig eine Vorbildfunktion ein. Wir regen andere Menschen an, die uns beim Clean Up sehen, ihr Verhalten zu hinterfragen. Dabei sprechen wir nicht nur die „Müllwegwerfer“ an, sondern tragen auch dazu bei, dass wir andere Menschen zum Müll aufsammeln inspirieren.
Meine Erfahrung beim Müll sammeln Clean-Up
Beim Müll einsammeln an einem Strand in Spanien, etwa 20 Kilometer von Gibraltar entfernt, hatte ich mich ein wenig verkalkuliert. Mein Gelber Sack war bereits bevor ich an meinem Wagen angekommen war voll. Da noch so viel Müll auf den 200 Metern bis zu meinem Wagen lag, befüllte ich einen zweiten Sack. Nach wenigen Minuten bot mir ein Spanier an, den vollen Sack zu meinem Wagen zu tragen. Da der Sack schwer und sperrig war, nahm ich sein Angebot dankbar an. Da er und seine Freundin mich zuvor am Campervan gesehen hatten, wusste er sofort, vor welchen Wagen er den Sack stellen sollte. Die Zwei beobachteten mich noch eine Weile beim Aufsammeln, während sie mit ihren 8 Hunden am Strand spielten. Als ich mit dem zweiten Gelben Sack am Wagen ankam, freute ich mich über den Gefallen, den der nette Mann mir getan hatte. Gleichzeitig war ich froh, dass ich ihn trotz meiner schlechten Spanisch-Kenntnisse und er mich wegen seiner schlechten Englisch-Kenntnisse verstanden habe. Bei diesem Paar bin ich mir sicher, dass sie in naher Zukunft bewusst mit Müll umgehen werden – auch, wenn sie wahrschreinlich keinen Müll aufheben werden.
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eine bessere Welt
Ich persönlich sammele den Müll anderer Menschen und verlasse die wunderschönen Orte in der Natur sauber, so wie ich sie selbst gerne vorfinden möchte.
Ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“
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Hast du das über Müll schon gewusst?
Der Müll in den Meeren
Die Zersetzungszeit von Plastik
Die Zersetzungszeit einer Plastiktüte beträgt 10 bis 20 Jahre, Plastikflaschen und Wegwerfwindeln brauchen sogar etwa 450 Jahre, bis sie sich vollständig zersetzt haben. Der Kunststoff zerfällt im Laufe der Zeit in immer kleinere Partikel.
Zigarettenstummel: So klein und doch so giftig
Es dauert nicht nur bis zu 15 Jahre, bis der aus Kunststoff bestehende Filter abgebaut wird (im Salzwasser sogar mehrere hundert Jahre). Im Stummel befinden sich neben dem giftigen Nikotin etwa 7.000 weitere giftige Substanzen. Wird ein Filter in einem Liter Wasser aufgelöst, tötet eine einzige Zigarette nach 4 Tagen Fische, wie Forscher an der Universität San Diego nachgewiesen haben. Außerdem gelangen die giftigen Stoffe im Meer in unsere Nahrungskette.
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Müll sammeln - Clean-Up: Was wir zum Umweltschutz beitragen können
- Nimm deinen eigenen Müll mit nach Hause. Da freuen sich sowohl die Natur als auch deine Mitmenschen.
Wenn jede/r von uns zusätzlich jeden Tag 3 Teile Müll aufhebt, tragen wir gemeinsam dauerhaft zu einer besseren Welt bei. Nimm dir zum Spazieren gehen einfach eine gebrauchte Plastiktüte und Handschuhe mit.
- Trenne deinen Müll richtig, denn das erleichtert Sortierung und Recycling. Wie Mülltrennung richtig funktioniert, erklärt der Naturschutzbund NABU.
- Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, Plastik zu reduzieren: Greife beim Einkauf vermehrt zu verpackungsfreien Waren und vermeide unnötige Verpackungen, benutze Tüten mehrfach und verwende Nachfüllpackungen. Nutze einen Mehrwegbecher für Coffee to go und bevorzuge Mehrwegflaschen. Transportiere deinen Einkauf im Jutebeutel, im Rucksack oder im Fahrradkorb.
- Benutze einen Taschenaschenbecher (kann einfach ein kleines Schraubglas sein) oder entsorge deinen Zigarettenstummel im nächsten Mülleimer, wenn du rauchst.
- Halte dir stets vor Augen: Wenn du Müll wegwirfst, ist er nicht weg; er ist immer noch da, halt nur woanders!
Hast du weitere Tipps zum Thema Müll sammeln – Clean-up? Verrate sie mir und meinen LeserInnen in einem Kommentar.
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